Feuer und Flamme – Der Kerzenleuchter

Plakat zum Wettbewerb Feuer und Flamme

Feuer und Flamme – Der Kerzenleuchter

Sonderausstellung 03.12.2017 - 22.04.2018
Handwerksmuseum
03.12.2017 - 22.04.2018

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2,00-3,00€

Über die Veranstaltung

Ab dem 3. Dezember sind wieder Kunsthandwerker und Designer aus aller Welt im Handwerksmuseum Deggendorf zu Gast. Bereits zum achten Mal schrieb das Handwerksmuseum einen Wettbewerb aus, diesmal zum Thema „Feuer und Flamme – der Kerzenleuchter“. Hierfür lobte die Stadt Deggendorf einen Preis von 4.000 € aus. Der alle drei Jahre stattfindende Wettbewerb fand auch dieses Mal wieder internationale Resonanz. Es bewarben sich 152 Kunsthandwerker aus vierzehn Ländern mit 349 Kerzenleuchtern. Ausgewählt  wurden 97 Kerzenleuchter von 64 Teilnehmern aus zehn Ländern, die nun in der Ausstellung zu bewundern sind. Dabei sind die Materialien so vielfältig wie die Formen. Die Leuchter sind aus Keramik, Glas, Holz, Eisen und Silber gefertigt. Von minimalistisch bis dekorverliebt, von klassisch bis unkonventionell, von figürlich bis abstrakt, von skulptural bis erzählerisch, von profan bis religiös reicht das Spektrum. Die ganze Bandbreite, die sie in unserem Leben einnehmen können, von der Geburt, Hochzeit bis hin zum Tod findet sich wieder.

Die  Objektjury  bestehend aus  Prof. em. Ulla Mayer, Birgitta Petschek-Sommer M.A., Leiterin der Deggendorfer Museen, Ulrike Schwarz M.A., wiss. Mitarbeiterin Handwerksmuseum, Annette Weber, Fachlehrerin an der Keramikschule Landshut und Hans Wudy, Fachschulrektor der Glasfachschule Zwiesel vergab drei Preise:

Den ersten Preis erhielt die Silberschmiedin Anne Fischer aus Nürnberg für ihre Leuchtergruppe „das Konstrukt“. Ihre kubischen Leuchterskulpturen überzeugen auch ohne Kerzen. Sie wirken instabil mit ihren offenen Kanten und verschobenen Seitenplatten, die sogar Durchblicke erlauben. Der Moment des Aufbrechens und sich Auflösens ist wie eingefroren und spielt mit der Erwartungshaltung des Betrachters. Die Leuchter scheinen wie aus dem Lot geraten zu sein und sind dennoch standfest. Stilsicher verwendet Anne Fischer vom Feuer gezeichnetes Tombak und setzt es in Kontrast zum hochglänzenden Silber. Durch den Schein der aufgesteckten Kerzen wird diese Wirkung noch verstärkt.

Der zweite Preis ging an den Gold- und Silberschmied Paul Müller aus Nürnberg für den Leuchter „der große König der Nacht“. Raumgreifend entwickelt der Leuchter eine sehr starke Präsenz, der man sich nicht entziehen kann. Paul Müller spielt mit den Gegensätzen von Linie, Fläche und Raum. Es gelingt ihm mit den auf ein Minimum reduzierten Leuchterarmen einen imaginären Raum zu umschreiben, in dem die Kerzen geradezu schweben. Bemerkenswert ist auch die Farbgebung, die auf das Orange-Rot der Kerzenflammen anspielt. Paul Müller unterstreicht damit den festlichen Auftritt des „Königs“ und lässt ihn auch ohne Kerzen leuchten.

Den dritten Preis erhielt der Drechsler Andreas Dach aus Gremsdorf für sein „Duo Geliebt und Gefürchtet“. Mit viel Humor thematisiert er die beiden gegensätzlichen Bedeutungen des offenen Feuers. Die positive, kultische Bedeutung, die sich im Tanz der Indianer ausdrückt und die Gefahr eines Feuerbrandes gegen den Feuerwehrmänner heldenhaft ankämpfen. Die Jury überzeugte die lebendige und humorvolle Gestaltung der beiden Teelichter, die eine zeitlose Geschichte erzählen. Im Gegensatz zu den ersten beiden Preisträgern ist bei Andreas Dach das Kerzenlicht entscheidend. Erst durch die Kerzenflamme entfaltet sich die volle Dramatik seiner Leuchter-Geschichten.

Und für welchen Kerzenleuchter sind Sie Feuer und Flamme? Die Besucher sind eingeladen für Ihren Lieblings-Kerzenleuchter abzustimmen. Die Deggendorfer Kerzenfabrik Wiedemann stiftete hierfür einen Preis von 500 €, der/die Gewinner/in wird nach Ende der Ausstellung bekannt gegeben.