Über die Veranstaltung
11 Uhr/14 Uhr Führung durch die Dauerausstellung des Handwerksmuseums mit Ulrike Schwarz M.A. Der Tag des offenen Denkmals am 13. September 2015 steht unter dem Motto “Handwerk, Technik, Industrie”. Das Handwerk bildet die Grundlage unserer Denkmallandschaft, so sind seit 2003 traditionelle Handwerkstechniken Teil des immateriellen Weltkulturerbes. Gewerke der Stein- und Holzbearbeitung, Metallurgie, Webtechniken oder Töpferei sind Jahrtausende alt, ja teilweise – je nach Auslegung – sprichwörtlich so alt wie die Menschheit. Technische Neuerungen erleichterten seit Urzeiten unser Leben: ob bei Jagd und Fischfang, der Landwirtschaft, der Herstellung von Alltagsgegenständen, Geräten und Kleidung oder beim Hausbau. Das Handwerk versorgte in vorindustrieller Zeit alle Menschen mit Dienstleistungen und Gütern des täglichen Gebrauchs sowie Luxusgütern.
Das Handwerksmuseum in Deggendorf dokumentiert die Leistungen des Handwerks der vergangenen Zeit. Das 1991 eröffnete Spezialmuseum ist dem regionalen und überregionalen Handwerk gewidmet ist. Acht Abteilungen geben einen Überblick über die reiche niederbayerische Handwerkskultur: Handwerkstechniken, Produkte und Lebenszeugnisse von Handwerkern und Handwerkerinnen stehen im Mittelpunkt der Dauerausstellung.
Unter dem Motto „Leistungsstark – Handwerk in Deggendorf“ wird Ulrike Schwarz an ausgewählten Beispielen Deggendorfer Handwerker und soweit möglich auch ihre Häuser vorstellen. Dies beginnt bei den Druckereien, die in Deggendorf bereits 1833 ihr Gewerbe ausübten, während es in ganz Niederbayern nur vier weitere Druckereien gab: Je eine in Burghausen, Passau, Straubing, und Landshut. Maschinen und Druckerzeugnisse im Handwerksmuseum verweisen auf die verschiedenen Deggendorfer Druckereien des 20. und 21. Jahrhunderts. Eine Haustüre erinnert noch an die ehemalige Buchdruckerei Dirmeier in der Pfleggasse. Wer kennt noch die Hufbeschlagschule (Meisterschule für Hufschmiede) in der Hans Krämer Str. ? Wo war die erste Berufsschule in Deggendorf untergebracht? Im Östlichen Stadtgraben gab es einst ein bedeutendes Wagenbaugeschäft, die Wagnerei Nirschl, aber auch die Schreinerei Weinzierl, in der vermutlich die berühmten bemalten Weinzierlmöbel hergestellt wurden. Oder wurden sie in der Schreinerei Weinzierl am Obern Stadtplatz gefertigt? Wer kennt noch den von Josef Kraus, dem Inhaber von Radio Kraus, nach dem Zweiten Weltkrieg selbstgebauten Radio? Alle diese Fragen werden in der Führung durch das Handwerksmuseum geklärt. Die einstündige Führung beginnt um 11 Uhr und wird um 14 Uhr wiederholt. Die Führung ist frei, es wird nur der Museumseintritt erhoben.