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Neugierig auf: Goldstücke
Text von Anja Fröhlich|Foto von Stadt Deggendorf|Stand: 16.02.2021 08:41 Uhr|Lesedauer: 2 Minuten
Neugierig auf Goldstücke. Es sind Goldmünzen zu sehen

Im Zeitraum von 1559 bis 1668 wurde auch in Deggendorf mit drei verschiedenen Währungen gerechnet. 1559 sind es Pfund, Schillinge, Pfennige, 1633 Gulden, Schillinge und Pfennige, 1686 Gulden, Kreuzer und Heller.

Aus Steuerbüchern wissen wir, dass sich 1633 in der Stadt Deggendorf ein erhebliches Vermögen im Besitz der Bürger befand. Es ist das Jahr, in dem Deggendorf von den Schweden besetzt wurde. Nach der Besetzung Deggendorfs nahm das Steueraufkommen rapide ab und konnte sich auch bis 1686 nicht mehr erholen.

1633 ist auch das Jahr in dem Anton Nöpaur in der Pfleggasse 9 sein Bargeld im Hinterhof seines Hauses versteckte. Dort ist sein Vermögen unentdeckt geblieben, bis der Münzschatz bei einer Ausgrabung der Stadtarchäologie 1986 gefunden wurde.
Die Münzen befand sich in einer Abfallgrube zwischen Pfleggasse und Metzgergasse. Der Schatz umfasst 3829 Münzen aus ganz Europa, davon 3 aus Gold. Die jüngsten Münzen stammen aus dem Jahr 1633, ein sicherer Hinweis, dass sie in dieser Zeit vergraben wurde. Es ist die Zeit des 30-jährigen Krieges. Deggendorf ist von schwedischen Truppen besetzt, die von den Bürgern Tribut fordern.

Das Grundstück, auf dem die Münzen versteckt wurden, gehörte dem Gastwirt Anton Nöpaur. In den Steuerlisten der nachfolgenden Jahre erscheint Nöpaur nicht mehr, ein Hinweis, dass er zu den Opfern der Besatzungszeit gehörte und nicht mehr dazu kam, sein Geld wieder zu bergen. Wo er seine Goldstücke vergraben hat, scheint er auch niemanden sonst aus der Familie verraten zu haben.

Glück für uns heute. So gelangte der Münzschatz in das Stadtmuseum und kann in der neuen Dauerausstellung besichtigt werden.

Fotos: Stadtmuseum, Stadtarchäologie

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