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Neugierig auf: Glück im Spiel
Text von Anja Fröhlich|Foto von Stadtmuseum Deggendorf|Stand: 16.02.2021 08:40 Uhr|Lesedauer: 2 Minuten
Neugierig auf Glück im Spiel. Es sind Spielkarten eines Bayerischen Blatts zu sehen

Das Kartenspielen ist an den Stammtischen in Bayern, heute wie damals, sehr beliebt. Zu den bekanntesten Spielen zählen Schafkopf, Tarock oder das Grasobern.

Seit 1805 wurden Spielkarten in Bayern besteuert. Beim Kauf eines Kartenspiels musste die Steuer gleich entrichtet werden und wurde durch einen Stempel auf den Karten bestätigt. Der Käufer musste die Steuern von 8 Kreuzern für hochwertige Karten oder 4 Kreuzer für Karten von einfacher Qualität entrichten. In Wirtshäusern wurde im Regelfall mit der einfachen Version gespielt.

Auf dem Kartenset, das sich im Stadtmuseum befindet, ist ein Steuerstempel von 8 Kreuzern zu erkennen. Deshalb ist davon auszugehen, dass damit wohl nicht im Wirtshaus gespielt wurde. Diese Anschaffung war den meisten Wirten zu teuer. Vermutlich hat ein wohlhabender Deggendorfer Bürger damit gespielt. Ob er auch Glück im Spiel hatte, ist nicht überliefert.

Das Kartenspiel ist gemischt aus zwei verschiedenen Kartenbildern. 28 Karten stammen aus der Feinen Deutschen Kupferkarte, sieben aus einem Altbayerischen Bild oder auch Bayerischen Biedermeierbild. Eine Karte der insgesamt 36 ging verloren. Diese Mischform deutet auf den Herstellungsort in einem kleinen Betrieb hin, da hier die Kartensets aus einzelnen Karten zusammengestellt wurden.

Der Hersteller des Kartenspiels aus dem Stadtmuseum war Michael Schatzberger, „bürgerlicher Kartenmahler“ aus Passau. Die Kartenmotive sind Kupferstiche, die anschließend mit Schablonen koloriert wurden.

 

Fotos: Stadtmuseum

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